Weltkongress Steinmauern an Weinbauschule Krems
    
        Ende Oktober war die Wein- & Obstbauschule Krems Treffpunkt von Trockensteinmaurern aus aller Welt. Beim 19. Internationalen Kongress zur interdisziplinären Vernetzung des Trockensteinmauerns trafen sich über 150 Experten aus 22 Nationen, um bei 30 Fachvorträgen und Diskussionsrunden ihr Know-how auszutauschen. Ein Video-Room mit Fachfilmen sowie zahlreiche Präsentationstische und Plakatausstellungen luden zusätzlich zum Vernetzen ein.
Mehr als 150 Experten aus 22 Nationen tauschten sich zum UNESCO-Kulturerbe aus
Die Vielfalt der Teilnehmer reichte von Architekten, Ökologen, Winzern und Landwirten, Bauhistorikern, Technikern über Garten- und Landschaftsverbänden bis zu Gartenbau- und Baufirmen sowie natürlich Praktikern des Trockensteinmauerns.
„In Verbindung mit dem internationalen Praxisworkshop „Stein & Wein“ haben wir mit diesem Kongress weltweit das größte Event, dass es zum Kulturerbe des Trockensteinmauerns jemals gegeben hat, in Österreich veranstaltet“, so Rainer Vogler, Leiter der Trockensteinmauernschule Österreich. „Die Vielfalt der Teilnehmerschaft und die Anzahl der Handwerker von Griechenland bis Irland, von Korea oder Japan bis zur Schweiz oder Belgien oder Kroatien zeigt, wie zeitgemäß unser Handwerk ist“. Immerhin ist das Trockensteinmauern seit Menschengedenken die nachhaltigste, haltbarste und umweltfreundlichste Bauweise – worauf die anwesenden Praktiker sichtlich stolz sind.
Den Auftakt zum Weltkongress bildete der offizielle Festakt anlässlich der internationalen Anerkennung des Trockensteinmauerns durch die UNESCO als immaterielles Kulturerbe der Menschheit. Die Aufnahme in die repräsentative Liste der Menschheit beschloss die UNESCO im Dezember 2024 in Paraguay, der offizielle Festakt dazu fand nun an der Weinbauschule Krems statt.
Sabine Haag, Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission, betonte wie wichtig das Engagement Trockensteinmaurer ist, um das Kulturerbe, das Landschaften prägt, Menschen verbindet und viele Generationen überdauert, lebendig zu erhalten. Von der regionalen Bedeutung des Wachauer Weinbaus bis zum Zusammenleben der Menschen durch Steinmauern, vom internationalen Austausch bis zur Widerstandsfähigkeit gegen Zeit, Natur- und Klimaeinflüssen reiche die Leistung der Trockensteinmaurer von einst und heute.
Als sichtbaren Ausdruck der Wertschätzung überreichte Haag an Vertreter jener 13 Nationen, welche an der Anerkennung als Kulturerbe mitgewirkt hatten, die UNESCO-Urkunden.
Ein weiterer sichtbarer Ausdruck des Handwerks des Trockensteinmauerns – und seiner vielfältigen Möglichkeiten – ist das Steinschiff „Argo“. Es wurde von 70 Handwerkern aus 15 Nationen an der Gartenbauschule im Rahmen des Praxisworkshops zum Steinmaurer-Kongress erbaut. Neben dem unsinkbaren Steinschiff sind die Workshop-Teilnehmer stolz auf den Bau eines kunstvollen Sitzrondells mit Pflasterung, einer multifunktionalen Freiluftküche und eines koreanischen Cairns – alles natürlich aus regionalem Naturstein.
(Schluss)

