Sommercampus der NÖ Landwirtschaftsschulen widmete sich dem Motto „Veränderungen – annehmen, gestalten und begleiten“

Download der Präsentationen der Vortragenden und Nachlese:
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Der 29. Sommercampus der Landwirtschaftlichen Fach- und Berufsschulen wurde am 26. August 2025 von Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister an der Landwirtschaftlichen Fachschule Edelhof feierlich eröffnet. Bei der dreitägigen Veranstaltung wurde das diesjährige Motto „Veränderungen – annehmen, gestalten und begleiten“ in all seinen Facetten von renommierten Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Forschung eingehend diskutiert.
Den Wandel als Chance sehen und die Zukunft miteinander gestaltet
„Die Menschheit ist seit jeher von Veränderungen gekennzeichnet, jedoch hat die Geschwindigkeit des Wandels deutlich zugenommen. Da davon auch das gesamte Schulwesen direkt betroffen ist, trägt die zeitgemäße Pädagogik eine besondere Verantwortung“, betont Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister. „Daher ist es begrüßenswert, dass das Themenfeld ‚Veränderungen‘ auf der Agenda des diesjährigen Sommercampus der Landwirtschaftlichen Fach- und Berufsschulen Niederösterreichs steht. Die Veranstaltung zeigt, dass der Wandel auch als Chance gesehen werden kann und dass die Zukunft miteinander gestaltet wird. Das gemeinsame Suchen nach Lösungen und die Übernahme von Verantwortung bilden das Fundament für ein gelingendes Schulwesen“, so Teschl-Hofmeister.
Motto „Veränderungen – annehmen, gestalten und begleiten“
„Die Beständigkeit der Veränderungen wird uns im täglichen Leben immer deutlicher vor Augen geführt. Naturgemäß hat dies auch fundamentale Auswirkungen auf das Bildungssystem“, betont Schulinspektorin Agnes Karpf-Riegler, hauptverantwortliche Organisatorin der Veranstaltung. „Der diesjährige Sommercampus trägt dieser Entwicklung Rechnung und beleuchtet den Themenbereich ‚Veränderungen‘ in seiner gesamten Bandbreite. Dazu gehören auch die Licht- und Schattenseiten, denn mit Veränderungen können Unsicherheit und Angst auftreten. Der ambivalente Zusammenhang steht im Mittelpunkt der drei Tage an der Fachschule Edelhof“, so Karpf-Riegler.
Die Rolle von Pädagoginnen und Pädagogen im KI-Zeitalter
Bestes Beispiel für Veränderung in der jüngsten Zeit ist die Künstliche Intelligenz (KI). In der Keynote sprach Momo Feichtinger, KI-Spezialist und Dozent an der FH Salzburg, über „Die Rolle von Pädagoginnen und Pädagogen im KI-Zeitalter“ sprechen. „Allein die Tatsache, dass nachweislich rund 70 Prozent der Schülerinnen und Schüler die KI für die Hausübungen nutzen, ist Anlass genug, die Pädagogik zu neu auszurichten“, betonte Momo Feichtinger in seinem Vortrag. „Den steht gegenüber, dass etwa 40 Prozent der Lehrkräfte sich beim Einsatz der KI im Unterricht unsicher fühlen. Daher gilt es die Rolle von KI im Unterricht klar zu definieren und Transparenz zu schaffen. Mögliche Einsatzbereiche sind etwa die Assistenz, die Individualisierung beim Lernen und die Förderung von Kreativität. Zudem gilt es den Sicherheits- und Datenschutz zu beachten“, so Feichtinger. Dies hat direkt Konsequenzen auf Lehrpläne, die vor allem Reproduktion prüfen. Dies stärkt ausgerechnet jene Fähigkeiten, in denen die Maschinen brillieren. Schulen sollten daher Lernpfade bauen, die sofort zur Anwendung führen. Das Zusammenspiel von Mensch und Maschine gehört ins Pflichtprogramm.
Am zweiten Tag gab ein Sicherheitstraining dem Polizeieinsatztrainer Rudolf Pföhls und Krisenmanager Erich Sammer.
Zunehmende Interkulturalität
Ein weiteres Themenfeld für den Wandel ist die zunehmende Interkulturalität in der Gesellschaft. Dies wurde von Nedzad Mocevic, ebenfalls von der FH Salzburg, am dritten Tag beleuchtet. Dabei ging Sozialwissenschaftler Mocevic auf die Voraussetzungen für ein gelindes Zusammenleben ein. Er veranschaulichte sehr deutlich, dass Österreich ein Einwanderungsland ist. „Von den rund 9 Millionen Einwohnern sind etwa 1,4 Millionen von Wahlen ausgeschlossen. Dies steht einer partizipativen und demokratischen Kultur im Wege“, so Mocevic. Integration bringt immer auch Konflikte mit sich, weil Differenzen erst ausgehandelt werden müssen, was durchaus positiv zu sehen ist. Hingegen sind die Menschenrechte, die Verfassung die die Demokratie nicht verhandelbar. Mocevic plädiert für multiple Identitäten du für ein neues „Wir“. Weil eine Identität immer auch die Wurzeln und die neu eingeschlagenen Wege umfasst.
Journalistin Sabine Kronberger referierte zum Thema „Nur wer sichtbar ist, findet statt“. Dabei ging sie ausführlich auf die Wirkmacht der Sozialen Medien ein, die gerade auch für Schulen zunehmend wichtig sind. Mit dem Kabarettprogramm „Supplierstunde“ von Stefan Haider klang der Sommercampus humoristisch aus. Zahlreiche Workshops und eine umfangreiche Abendgestaltung rundeten das Programm ab, an dem rund 300 Lehrkräfte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilnahmen.
Die Kinderbetreuung wurde von Schülerinnen und Schülern der LFS Edelhof durchgeführt.
(Schluss)
Foto (v.l.n.r.) Abteilungsleiter Helmuth Sturm, Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, KI-Spezialist Momo Feichtinger, Schulinspektorin Agnes Karpf-Riegler, Direktorin Michaela Bauer-Windischhofer und Landesgüterdirektor Erhard Kührer
Fotos Copyright: Jürgen Mück









