LFS Tullnerbach: Wissenschaftliches Projekt zur Vorbeugung von Koliken bei Pferden

LR Teschl-Hofmeister: Kooperation der Fachschule Tullnerbach mit Vetmed-Uni Wien zur Pferdegesundheit und mehr Tierwohl
Tullnerbach (31.3.2025) Koliken sind bei Pferden die häufigste Todesursache, die meist im Verdauungstrakt entstehen. Daher kommt der Vorbeugung dieser lebensbedrohlichen Erkrankung besondere Bedeutung zu. Die Fachschule Tullnerbach, wo die Fachrichtung Pferdewirtschaft geführt wird, hat sich ganz dem Tierwohl verschieben und führt mit der Veterinärmedizinischen Universität Wien ein Projekt durch, bei dem die Einflüsse auf die Darmgesundheit genau unter die Lupe genommen werden. Erste Ergebnisse liegen schon vor.
„Über 10 Prozent aller Pferde erkranken pro Jahr an einer Kolik, die häufig einen akuten Notfall darstellt und für das Tier sehr schmerzhaft ist. Die Ursachen für die Erkrankung können sehr vielfältig sein und sind noch exakt erforscht“, betont Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister. „Dass sich nun die Fachschule Tullnerbach gemeinsam mit der Vetmed-Uni Wien mit einem wissenschaftlichen Forschungsprojekt zur Pferdegesundheit für mehr Tierwohl engagiert, zeigt Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Geschöpfen der Natur“, so Teschl-Hofmeister.
„Konkret werden beim Projekt ‚Kolik und Butyrat‘ die Mikrobiota im Dickdarm des Pferdes untersucht. Denn der Verdauungstrakt hat eine wichtige Funktion für die Gesundheit. Vor allem das Mikrobiom Butyrat wirkt gegen Darmentzündung und genau das wird untersucht“, betont Direktorin-Stellvertreterin Maria Ottersböck. „Wenn die Zusammensetzung des Mikrobioms aus der Balance gerät, kann es leicht zu einer Kolik kommen. Erste Ergebnisse zeigen einen besonderen Einfluss der Witterung, vor allem von Hitze, und von Stresssituationen auf die Darmgesundheit“, so Pferde-Expertin Ottersböck.
Beim Forschungsprojekt sind die Schüler und Schülerinnen im praktischen Unterricht eingebunden und nehmen Proben aus dem Stuhl der Pferde, die dann im Labor der Vetmed-Uni ausgewertet werden. Dabei werden Parametern wie Tageszeit, Temperaturverlauf, Gesundheitszustand und Ausritte erhoben. Zudem zeigt sich auch ein Einfluss der Pferderasse, Alter, Fellfarbe, Rang des Tiers in der Herde und der Standort der Koppel auf den Gesundheitszustand.
Erste Ergebnisse und mögliche therapeutische Strategien zur Vorbeugung von Koliken wurden bereits in veterinärmedizinischen Fachjournalen publiziert. Eine detaillierte Projektbeschreibung gibt es unter https://sparklingsciencebu.wixsite.com/butyrate.
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Foto (v.l.n.r.) Direktorin-Stellvertreterin Maria Ottersböck, Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Schülerin Lilly Wörz, Schülerin Johanna Wimmer und Direktorin Rosina Neuhold
Foto Copyright: Jürgen Mück